Aktuell findet sich ein Bericht zu unserer erfolgreichen zweifachen Weltmeisterin Jule Jacobs auf der Seite des NDR 1 Welle Nord | Schleswig-Holstein Magazin:
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Ju-Jutsu-Weltmeisterin-mit-14-Jahren,weltmeisterin100.html

Corona- und krankheitsbedingt fiel der Jahresabschlusslehrgang in Bad Malente dieses Jahr etwas kleiner aus, dafür aber familiärer und intensiver mit bis zu 17 Teilnehmern. Am Samstag referierte Peter Schneider, 10. Dan Jiu-Jitsu, zu Abwehr gegen Kontaktangriffe: Revers, Umklammerung, Schwitzkasten und Nelson. Sonntag stand Lothar Glišovic, 2. Dan Ju-Jutsu, auf der Matte mit Selbstverteidigung aus der Praxis für die Praxis.

Peter integrierte am Samstag in das Aufwärmen wieder verschiedene Bewegungsformen, Atemi- und Abwehrtechniken, sowie Fallschule und Würfe, bevor es zu den eigentlichen Kombinationen aus den verschiedenen Kontaktangriffen ging. Aus seinem breiten Wissensschatz holte er verschiedene Befreiungsmöglichkeiten, die auch sehr effektiv auf der Straße wirken. Den Start machte Peter mit Reversgriffen – wichtig ist das unverzügliche Handeln, um den Möchtegern-Casanova und Tatschern Einhalt zu gebieten, so dass deren Aktionen im Keim erstickt werden. Je nachdem wie der Angreifer greift, und auf die eigenen Aktionen reagiert, muss natürlich weitergearbeitet werden. „Jede Technik hat auch ihre Schwachstellen oder ich habe geluscht, dann bleibt nicht ruhig stehen –geht in eine andere Technik“. So demonstrierte Peter verschiedene Varianten, die die Teilnehmer ausprobierten und übten. Dabei achtete er auf die korrekte Ausführung der Techniken und zeigt immer wieder, worauf es bei der jeweiligen Technik ankommt. Mit seinem Flensburger Charme begeisterte Peter die Teilnehmer, so dass die Zeit wie im Flug verging.
Sonntag heizte Lothar den Teilnehmer erstmal ein. Der ehemalige Kriminalbeamte berichtete, dass die Angriffe im Laufe der Zeit immer raffinierter, vielfältiger, gemeiner und vor allem brutaler geworden sind. Vieles lässt sich im Vorhinein verhindern durch Beobachtung der Umgebung (um gefährlichen Situation im Vorhinein aus dem Weg gehen), durch Körpersprache und Stimme. Wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, müssen die Techniken schnell, kurz und effektiv sein, um den Angriff zu beenden bzw. aus der Situation herauszukommen – weg zu laufen/zu flüchten – das ist das A und O in der Praxis. Um die Technik effektiv zu auszuführen, ist das Wissen wohin und womit geschlagen wird, wichtig. Anhand eines sehr anschaulichen Experiments wurde dies allen Teilnehmer sehr deutlich gezeigt. „Unser eigenes „Waffenarsenal“ tragen wir mit uns rum, allein mit der Hand gibt es die verschiedensten Möglichkeiten“. Die Teilnehmer konnten dann erstmal die ihre unterschiedlichen „Waffen“ locker partnerweise für sich durchgehen. Anschließend sind verschiedene Kombinationen an Pratzen geübt worden – mit Berücksichtigung unterschiedlicher Distanzen und in Hinblick auf Schnelligkeit und Kraft. Ein Angriff kommt nie völlig unerwartet, es gehen immer Handlungen (Pre-Attacks) voraus – verbale oder körperlich – bevor es zur Eskalation/Angriff kommt. Das Angriffsverhalten bei Männern und Frauen unterscheidet sich in der Regel, während Männer eher Schlagen, sind bei Frauen häufig Kontaktangriffe zu beobachten. Hier wurden verschiedene Variante geübt, u.a. auch mit Stimmeinsatz.

Am 23. Oktober referierten Mirja Straßburger, 3. Dan Ju-Jutsu und Jens Dykow, 6. Dan Ju-Jutsu, beim Akatuki Kiel e. V. zu den Schwerpunkten aus dem Prüfungsprogramm Ju-Jutsu 2. Kyu bis 5. Dan. Bis dato waren vorrangig Anmeldung zum 1. Kyu für die Landesprüfung eingegangen, daher setzten beide Referenten den Fokus auf Atemi-, Gegen- und Weiterführungstechniken aus diesem Bereich.

Nach Ju-Jutsu spezifischen Aufwärmen für Beintechniken startete Mirja mit dem Halbkreisfußtritt vorwärts, erst solo, dann mit Partner, in Kombinationen und schließlich an Pratzen. Auf die entscheidenden Kernelemente der Technik erinnerte Sie bei den jeweiligen Stufen immer wieder, sowie auch auf das Thema Höhe: Die Mindestvorgabe sollte nach Prüfungsordnung erfüllt werden, ansonsten ist es abhängig von den eigenen Fähigkeiten, wichtig ist die saubere Technikausführung. Bei Kombinationen tritt häufig die Frage auf: Mit oder ohne Festhalten am Partner? Hier muss bewusst sein, wie die weitere Kombination funktionieren soll. Auf keinen Fall darf das Festhalten genutzt werden, um das Gleichgewicht zu halten. Die Teilnehmenden hatten dann die Aufgabe Kombinationen auszuprobieren, mit und ohne Festhalten, sowie mit verschiedenen Distanzen und entsprechenden Bewegungsformen zu spielen. Zudem wurde das Thema Nothilfe angesprochen, dass ebenfalls in der Prüfung gezeigt werden kann. In der Technikprüfung sollte möglichst die Nothilfesituation ohne Schauspielerei demonstriert werden – da die meisten die Prüfung als rein technische Prüfung ablegen. Wenn die gesamte Prüfung unter dem SV-Charakter gemacht wird, kann die Nothilfesituation auch dementsprechend demonstriert werden. Als weitere Atemis aus dem Beinbereich wurden dann noch Fußstoß seitswärts, Fußstoß rückwärts und Halbkreisfußtritt rückwärts durchgenommen. Anschließend übernahm Jens mit dem Thema Hebel. Hier ging er auf die Feinheiten am Beispiel der Gelbgurttechnik Armstreckhebel zu Boden ein, um die Techniken, die schon bekannt sind zu verbessern – der Unterschied zwischen den unteren Kyu-Graden und den oberen Kyu bzw. Dan-Graden ist nicht, dass sie mehr Techniken können (auch wenn mehr in deren Prüfungsprogramm stehen). Tatsächlich geht es darum, die Techniken besser zu können. Daher nützt es nicht zu sagen, „Die Technik aus der letzten Prüfung ist abgehakt, die brauch ich nicht mehr.“, sondern Sinn ist es die Technik zu verbessern und sich weiterzuentwickeln (dynamischer, weniger Kraftaufwand, geschmeidiger etc.). Die Position, der Winkel, die Distanz und Höhe zum Partner sind alles Faktoren, kleine Nuance, die eine Technikausführung beeinflussen. Als Beispiel nahm Jens den Übergang zum Armstreckhebel zu Boden aus dem Dreierkontakt. Hieran verdeutlichte er die Feinheiten, bevor er verschiedene Eingänge und Varianten mit den Teilnehmenden übte. Dabei ging er ebenfalls auf die jeweiligen Faktoren ein, um die Technikausführung weiter zu verbessern. Um die entsprechende Position, Winkel oder Distanz zu erreichen, muss jeder für sich die richtige Bewegungslehre finden – denn jeder ist unterschiedlich groß, hat unterschiedlich lange Beine. Wenn von einem Trainier eine bestimmte Schrittfolge der Füße vorgegeben wird, ist das eine erste Lernstufe, eine gute Hilfestellung – in der eigenen Entwicklung sollte dann aber auf eine an sich angepasste Fußarbeit hingestrebt werden, um sich in die richtige Position und Stellung zu bringen.

Im zweiten Teil des Lehrgangs wurden Weiterführung und Gegentechnik von Jens und Mirja thematisiert. Hier sollte mit der Kraft des Angreifers gearbeitet werden – das Ju-Prinzip – ist in diesen Prüfungsfächern am stärksten zu sehen. Daran sollte gearbeitet werden, weil es manchmal nur Nuancen sind, die den Unterschied zwischen Weiterführung und Technikkombination ausmachen. Bezogen auf den 1.Kyu startete Jens mit Weiterführung abgewehrter Atemi. Dies ist der einzige Bereich, in dem es sinnvoll ist, mit Atemi weiterzuarbeiten, wenn die Energie, die Position und Dynamik hinter der Energie ausgenutzt wird – in den anderen Bereichen ist es eher eine Notlösung. Verschiedene Möglichkeiten wurden demonstriert je nach Impuls des Partners. Anschließend übernahm Mirja nochmal mit Gegentechniken gegen Würger und Hebel, bevor der Lehrgang nach Beantwortung offener Fragen beendet wurde.

Nach über 17 Monaten kamen am 24.09.2021 20 Jiu-Jitsukas nach Flensburg zu Peter Schneider, 10. Dan Jiu-Jitsu, zum Prüfungsvorbereitungslehrgang. Nach einer kurzen theoretischen Einführung zu Dos and Don’ts bei Prüfungen wurden die Grundtechniken bereits ins Aufwärmen eingearbeitet.

Unter anderem sprach er die fehlende Etikette an: Neben dem Angrüßen sollte auch auf einen sauberen, unbeschädigten und weißen Anzug geachtet werden oder die Prüfung so demonstriert werden, dass der Prüfer sie auch sehen kann. Vernachlässigt wird bei den Grundtechniken häufig die Fallschule und Bewegungsformen, diese lassen sich auch sehr abwechslungsreich in das Aufwärmtraining integrieren, wie demonstriert. Bei Würfen sollte auf die Grundprinzipien wie Gleichgewichtbrechen oder Unterlaufen des Schwerpunktes geachtet werden. In verschiedensten Kombinationen vermittelte Peter Würfe und die Kleinigkeiten für eine gute Technikausführung. Peter empfiehlt bei allen Techniken auch mit anderen Partnern zu trainieren, um die Funktionsfähigkeit der eigenen Technik zu überprüfen. Das richtige Angreifen bzw. die korrekte Ausführung von Faust- und Fußtechniken spielt eine entscheidende Rolle, auch als Uke, nicht nur für die Prüfung. Wenn die Angriffe nur „luschig“ ausgeführt werden, kann Tori gar keine ordentliche Abwehr demonstrieren. Die Waffenabwehr ist auch immer wieder ein Problemfall. „Waffen sollten so trainiert werden, als wenn eine richtige Waffe verwendet, wird“ empfiehlt Peter.

Beim Jubiläumslehrgang anlässlich des 20 jährigen Bestehens vom Jiu Jitsu Verein Tsunami Eckernförde, der gleichzeitig der erste Landestechniklehrgang des Schleswig – Holsteinischen Ju Jutsu Verbands ( SHJJV ) nach der Corona Zwangspause war, war der Vorstand des SHJJV durch den Breitensportreferenten Heiko Ott und dessen Frau Imke Ott, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes, sowie der Referentin für Frauenselbstverteidigung Bettina Dielenschneider vertreten. Nach so langer Corona Zwangspause ist es auf der einen Seite erfreulich, auf der anderen Seite auch nicht verwunderlich, dass es zu einer so großen Teilnehmerzahl kam. Mit mehr als 30Teilnehmern war der Lehrgang gut besucht.

Die Graduierrungen der Teilnehmer reichten vom Anfänger mit weißem Gürtel bis hin zum Meister mit dem 4. Dan schwarzen Gürtel. Der Referent Wilfried Hoffmann, 5. Dan Jiu – Jitsu, hat diese Herausforderung angenommen und gelöst, in dem er immer zwei Techniken zeigte. Die eine eher einfache Technik für Anfänger und die andere für die Fortgeschrittenen, welche mit der koordinativen Aufgabe anspruchsvollerer Techniken zurechtkommen. So hatten alle etwas von dem Lehrgang, ohne über-, oder unterfordert zu sein.

Die Matte war großzügig aufgebaut, für jedes Übungspaar war eine Übungsfläche von 3 X 3 Metern grüner Matten ausgelegt, umrandet von einem Meter roter Matten, welche die Übungsflächen voneinander trennte. So dass auch für Würfe ausreichend Platz war. Die Techniken wurden von allen fleißig und begeistert geübt, und wo nötig stand Wilfried mit Rat und Tat zur Seite und half, wann immer es gebraucht wurde. So kam es auch, dass die Zeit wie im Fluge vergangen ist. Zum Ende waren die meisten müde, was sich auch darin zeigte das immer mehr auch untereinander diskutiert wurde, und Wilfried nicht alle Techniken, die er vorbereitet hat, zeigen konnte.

Für die meisten der Teilnehmer ging es nach dem Training auf der Matte noch mit einer Feier mit Lagerfeuer, Gegrilltem und Getränke am Umwelt Information Zentrum Eckernförde weiter. Hier wurde gefachsimpelt und Erinnerungen wieder wachgerufen, so wie die Sportwelt verbessert.

Text/Fotos: Wilfried Hoffmann

Auf Grund seiner Verdienste um und für den Ju-Jutsu Sport wurde Manfred Feuchthofen der 9. Dan Ju-Jutsu während des internationalen Bundesseminars des Deutschen Ju-Jutsu-Verbands in Bad Blankenburg verliehen.

Manfred begann 1967 mit Jiu-Jitsu. Seinen ersten Verein baute er ab 1968 in Winsen/Luhe auf. 1970 konnte er als bundesweit einer der Ersten erfolgreich die Prüfung zum 1. Dan im Ju-Jutsu absolvieren. Seit 1975 unterrichtet er mit kurzen Unterbrechungen Ju-Jutsu im Lübecker Judo Club, von Anfang an bis heute immer Anfänger wie auch Fortgeschrittene, von denen er unzählige zu Danträgern ausbildete. Zusätzlich zu den höchsten im Ju-Jutsu zu erwerbenden Trainer-Lizenzen besitzt er Lizenzen in den Bereichen Cardio-Fitness, Rückenschule, Orthopädie, innere Organe, Drums-Alive, Ernährungsberatung sowie Studioleiter. Im Jahre 2009 erwarb er für den LJC das Siegel „Sport pro Gesundheit“. Aus dieser Zeit stammt sein Konzept „Nimm 2“ – Fitness durch richtige Ernährung und Sport, bei dem er Ju-Jutsu auch Nichtsportlern nahebringt. Auf Landesebene war Manfred ab 1977 mit kurzen Unterbrechungen als Lehrwart, Jugendwart und Vorsitzender der Sektion Ju-Jutsu im DJB, später als Prüfungsreferent und Vorsitzender der Ehrenkommission und Seniorenbeauftragter im Schleswig-Holsteinischen Ju-Jutsu-Verband (SHJJV) tätig. Von 1977 bis 1983 war Manfred auf Bundesebene zusätzlich als Lehr-, Prüfungs- und Jugendwart aktiv. Er hatte in dieser Zeit Anteil an der ersten Kinderprüfungsordnung für Ju-Jutsu. Nach der Wiedervereinigung unterstützte er die Gründung des Ju-Jutsu-Verbandes Sachsen-Anhalt (JJVSA) und war dort auch von 1991 bis 1995 als Lehr- und Prüfungsreferent tätig. Aus Ju-Jutsu und Gesundheitssport hat er Inhalte und Konzeption zur Ausbildung zum Trainer-B JJ Breitensport Profil Gesundheitsförderung und Prävention erarbeitet, die 2015 das erste Mal stattfand und die er in Teilen auch selbst referiert. Ähnliche Konzepte verfolgt er mit den Bildungsangeboten des LSV bzw. der Turn- und Sportbünde in Schleswig-Holstein, immer mit dem Ziel, Ju-Jutsu in Bewegungs- und Gesundheitsangebote für bisher nicht in Vereinen organisierte Menschen einzubinden. Um das zu tun, bildet er sich immer noch beständig weiter, wobei er aktuelle Angebote auch weit über den Tellerrand des DJJV in Anspruch nimmt und das Erlernte, wenn es für das Ju-Jutsu sinnvoll anwendbar ist, überträgt und damit neue Impulse bringt. Manfred wird weiterhin regelmäßig auf Landes- und Bundeslehrgängen sowie als Ausbilder in der Trainer B JJ Gesundheitsförderung und Prävention eingesetzt. Sowohl 2009 als auch 2010 gehörte er zu den Referenten bei den Großmeisterlehrgängen, hinzu kommen Einsätze bei Bundesseminaren. Für Manfred steht immer Ju-Jutsu mit Orientierung auf Selbstverteidigung im Mittelpunkt. Es entspricht seiner Geradlinigkeit, diesen Standpunkt auch in Diskussionen mit einzubringen. Es spricht für ihn, dass er, auch wenn er in diesem Sinne nicht mit allen Betätigungsfeldern im DJJV glücklich ist, dennoch weiterhin Ju-Jutsu und den DJJV, wo immer er kann, unterstützt und bekannt macht. Durch das Anfängertraining, das er weiterhin im Verein gibt, behält er den Kontakt dazu, was im Breitensport heute möglich ist. Seine bundesweite Anerkennung kam auch im Rahmen der 50-Jahr-Feier 2019 in Meiningen zum Ausdruck, als er gebeten wurde, zusammen mit Dietrich Brandhorst, Rainer Riedel, Gerhard Schröder, Heinz Lamade und Dieter Call auf dem Podium von den Anfängen und der Entwicklung des Ju-Jutsus zu berichten. Seit dem Sommer 2020 steht er nicht nur als Referent für das Online-Trainingsangebot des DJJV zur Verfügung, sondern er ist fast von Anfang an auch hinter den Kulissen festes und engagiertes Mitglied im Stream Team, das sich über Trainings-, Aus- und Fortbildungsangebote des DJJV Gedanken macht, Maßnahmen plant und entwickelt.

Der Schleswig-Holsteinische Ju-Jutsu-Verband gratuliert Manfred Feuchthofen zum 9. Dan und bedankt sich für die bedeutungsvolle, ehrenamtliche Arbeit.

Nach der Corona-Zwangspause und einem kurzen Bangen wegen der Überflutung durch den Starkregen konnten vom 8. bis 14. August ca. 220 Kampfsportler die abwechslungsreichen Seminarangebote auf dem 50. Internationalen Bundesseminar des DJJV nutzen. Auch aus Schleswig-Holstein waren 12 Teilnehmende angereist, zwei davon sogar als Referenten eingesetzt– Peter Schneider und Anja Sell.

Wie jedes Jahr bot der DJJV wieder mit hochkarätigen Referenten ein umfangreiches Programm aus verschiedenen Kampfsportstilen, Entspannungsmöglichkeiten und Bewegungsangeboten. So standen neben klassischen Wurf- und Hebel-Einheiten mit Achim Hanke, Steffen Heckele oder Peter Schneider auch Kata-Training mit Paul Pauwels, Stock- und Messer-Einheiten u.a. mit Andy Güttner auf dem Plan. Alain Sailly war zum Jubiläum ebenfalls angereist und vermittelte verschiedene technische Kombinationen aus dem Goshido. Die AG SV bot neben theoretischen Unterricht, auch Szenarien Training, verbale Deeskalation, waffenlose Verteidigung und Boden Kampf an. Wer sich im Bereich BJJ weiterentwickeln wollte, konnte die Einheiten mit Frank Burczynski und Kathrin Herbst nutzen und sogar mit der Europameisterin Denis Kran trainieren und rollen. Eine Neuheit dies Jahr waren die inklusiven Angebote, die intensiv genutzt wurde. Neben den Einheiten für Erwachsene kamen auch die mit gereisten Kinder- und Jugendliche auf ihre Kosten mit eigenen Angeboten. Das war nur ein kleiner Ausschnitt des Trainingsprogramms.

Ein besonderes Highlight für die Schleswig-Holsteiner war die Verleihung des 9. Dan an Manfred Feuchthofen für sein jahrzehntelanges Engagement um und für das Ju-Jutsu.

Ein großer Dank gilt in diesem Jahr dem Organisationsteam des DJJV und der Landessportschule Bad Blankenburg, die trotz schwieriger Randbedingungen das Bundesseminar 2021 ermöglichten. Das BuSem war unter Einhaltung der geltenden Verordnungen und des Hygienekonzeptes (Test bei Anreise, tägliche Selbsttests usw.) der Landessportschule Bad Blankenburg möglich. Alle Teilnehmenden waren froh und dankbar endlich wieder gemeinsam auf der Matte zu stehen.

Auf ein baldiges Wiedersehen der Budo-Familie auf der Matte!

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des SHJJV wurde Jens Dykow für seine Verdienste mit der goldenen Ehrennadel des SHJJV auszeichnet.
Sein Werdegang und sein Engagement für das Ju-Jutsu/Jiu-Jitsu sucht seinesgleichen – seit über 22 Jahren übernimmt er bereits Ämter im SHJJV. Diese füllt Jens selbstlos, mit einer Zuverlässigkeit, Kompetenz und einem Fachwissen aus, die ihresgleichen suchen.

Zudem ist er ebenfalls im DJJV sehr aktiv als Bundesprüfungsreferent, Sportabzeichenbeauftragter, Mitglied des Lehrteams und hat die federführende Überarbeitung des JJ 1 x 1 übernommen. Von seinen ganzen Trainerlizenzen, Kursleiterlizenzen und dem Ausbilderdiplom des DOSB gar nicht sprechen.
Seit 1983 betreibt er Ju-Jutsu und hat dort mittlerweile den 6. Dan JJ erlangt, neben diversen Dangraden in anderen Kampfsportarten.
In seinem VEREIN war er von 2005-2008 Spartenleiter, Trainer sowieso und ist auch jetzt noch als Trainer regelmäßig auf der Matte. Im SHJJV hat er am 01.03.1999, das Amt des Kassenprüfers übernommen, welches er bis 2001 ausgeübt hat. Seit dem 03.03.2001 bis jetzt, also ununterbrochen seit über 20 Jahren, ist er Prüfungsreferent im SHJJV.
Von 2008, bis jetzt, also seit über 13 Jahren, übt er zudem das Amt des Beauftragten für das Sportabzeichen aus. Hier sei nebenbei bemerkt, dass Jens für die Ausarbeitung und Einführung des Sportabzeichens im SHJJV und im DJJV verantwortlich ist, so dass man ihn als „Vater des SHJJV und des DJJV Sportabzeichens“ bezeichnen darf. Von 2007 – 2009, und erneut von 2010 -2011 war er Pressereferent des SHJJV. Weiterhin war er von 2012 – 2015 1. Vorsitzender des SHJJV und 2016 für ¼ Jahr 2. Vorsitzender des SHJJVs.

Dieses außergewöhnliche Engagement verdient die entsprechende Würdigung seitens des SHJJV. Im Namen des SHJJV überreichte der Vorsitzende Lothar Glisovic die Ehrung an Jens und bedankte sich von ganzem Herzen im Namen aller.

Peter Schneider zählt zu den wahren Großmeistern des Sports. Nicht nur die eigene Hingabe zum Jiu-Jitsu, sondern auch sein überragendes Engagement und sein Bestreben zur ständigen Weiterentwicklung zeichnen ihn, neben seinem vorbildlichen Charakter, aus. DJJV-Präsident Roland Köhler und DJJV-Vizepräsident Jugend Michael Korn hatten die ganze besondere Ehre Peter den 10. Dan Jiu-Jitsu zu überreichen.

Peter ist nach wie vor aktiv auf der Matte, ob als Referent auf Vereins-, Landes- und Bundeslehrgängen oder als Trainierender bei anderen Meistern ihres Faches. Dabei nimmt sich Peter kein Stück zurück und bringt so manchen jungen, athletischen Sportskameraden ins Schwitzen. Geboren wurde Peter Schneider 1947 in Maasbüll bei Flensburg (Schleswig-Holstein) und konnte 1968 durch Arbeitskollegen mit dem Jiu Jitsu Virus infiziert werden. Groß geworden ist er beim KFUM Flensburg. Er arbeitete hart an sich unter seinen Trainern, Erik Elbert (2. Kyu Jiu Jitsu) und Klaus Strunz (1. Dan Judo), im „Folterkeller“ der Idraetshalle. So legte er 1973 seine Prüfung zum 1. Dan eindrucksvoll ab. Weitere Graduierungen im Jiu-Jitsu und in anderen Kampfsportarten folgten. Bereits 1972 übernahm er erstmals als Übungsleiter eine kleine Gruppe im KFUM, die er noch heute aktiv führt. Im Laufe der Jahre begleitete er viele seiner Schüler zum Meistergrad, die wiederum eigene Vereine gründeten und so das Jiu-Jitsu weitergeben. Neben seiner Trainertätigkeit engagiert sich Peter Schneider ebenfalls auf Landes- und Bundesebene für das Jiu-Jitsu, so war er 1982 dabei als in Malente die Jiu-Jitsu Union Schleswig-Holstein e. V. (JJUSH) und die Deutsche Jiu-Jitsu Union e. V. (DJJU) gegründet wurde. Seither ist er ununterbrochen im Ehrenamt tätig, u.a. als Lehrwart der Jiu-Jitsu Union Schleswig-Holstein – er war verantwortlich für die Aus- und Fortbildung der Übungsleiter und Prüfer, Vorsitzender des Landesfachverbandes für Jiu-Jitsu in Schleswig-Holstein und gehörte zum Beirat des Landessportverbandes Schleswig-Holstein. Auf Grund seines Einsatzes und Engagement erhob ihn die Deutsche Jiu-Jitsu Union e.V 1991 in den Stand des Großmeisters mit der Verleihung des 6. Dan Jiu-Jitsu. 1997 folgte die Verleihung des 7. Dans. Um 2005 brachte Peter Schneider aktiv die Kooperationsgespräche und – verhandlungen zwischen der JJUSH und dem Schleswig-Holsteinischen Ju-Jutsu-Verband e.V. (SHJJV) voran, und war damit, trotz energischer Widerstände, maßgeblich an der späteren Fusion der Fachverbände Jiu-Jitsu und Ju-Jutsu beteiligt. 2005 wurde ihm die Ehre zu teil, als erster Jiu-Jitsuka den 8: Dan durch den Deutschen-Ju-Jutsu-Verband e.V. (DJJV) zu erhalten. Aufgrund seiner überdurchschnittlichen Leistungen und sein Engagement um das Jiu-Jitsu verlieh ihm der DJJV im August 2013 den 9. Dan Jiu-Jitsu. Er gehört damit, zusammen mit Franz-Josef Gresch und Heinz Lamadé, zu den drei höchsten Danträgern in Deutschland und zum höchstgraduierten Jiu-Jitsuka.

Wir gratulieren von ganzem Herzen zu dieser wohlverdienten Ehrung!

Letztes Jahr zum Weltfrauentag war unser Alltag noch recht normal, die Pandemie hatte uns grade erst erreicht und dessen Auswirkungen waren uns noch nicht bewusst. In ganz Deutschland wurden, unter dem Motto „Frauen selbst Sicherheit“ am Weltfrauentag Selbstverteidigungskurse-/Workshops gegeben.

Durch die Lockdowns hat sich für viele vieles geändert. Unser Leben hat sich entschleunig oder ist auch stressiger geworden. Der Alltag ist für viele nicht mehr der, der er mal war. Was leider nicht immer positiv ist.

Die Fälle von häuslicher Gewalt stiegen auch ohne Corona schon genug. Daher ist es in dieser Zeit noch wichtiger darauf Aufmerksam zu machen, dass niemand allein gelassen wird, und es z.B. Hilfe durch das Hilfetelefon gibt.

Dieses Jahr, konnten wir leider keine Selbstverteidigungskurse-/Workshops zum Weltfrauentag anbieten, trotzdem wollten wir auf das Thema „Frauen selbst Sicherheit“ aufmerksam machen. Daher haben wir (die Frauenreferentinnen der Bundesländer) einen pinken Flashmopp gestartet. Den wir durch die vielen Teilnehmer als Erfolg verbuchen können.
Anja und Tina waren auch mit von der Partie.