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Samstag, 29.01., kamen knapp 30 Teilnehmende zum Prüferlizenzlehrgang nach Neumünster, darunter 14 zur Verlängerung ihrer Prüferlizenz. Neben den theoretischen und praktischen Teilen gab es auch eine offiziell angemeldete Prüfung.

Peter Schneider, 10. Dan Jiu-Jitsu, startete den Lehrgang mit einer kurzen theoretischen Wiederholung u.a. zu Voraussetzungen für die Prüferlizenz bzw. dessen Erhalt. Zudem gab es nochmal Hinweise zum Prüfungsablauf bzw. -abwicklung, so dass neben den Prüfern auch die Teilnehmenden für ihre künftigen Prüfungen einiges mitnehmen konnten. Beim Aufwärmen integrierte er wieder verschiedene Bewegungsformen, Atemi- und Abwehrtechniken, sowie Fallschule und Würfe, bevor es zu den eigentlichen Kombinationen kam. Anschließend legte Peter den Fokus vor allem Grundtechniken und Kontaktabwehren, da hier zunehmend „luschig“ gearbeitet wird. Kritisch wird es dann im Ernstfall, wenn es angewendet werden soll – durch das falsche Einüben funktioniert es dann eben nicht. Den Genickdrehhebel, Tate Hishigi, nahm sich Peter als Beispiel – demonstrierte die Anwendung des Hebels aus verschiedenen Angriffen, bevor die Teilnehmenden übten. Dabei achtete er auf die korrekte Ausführung der Techniken und zeigt immer wieder, worauf es bei der jeweiligen Technik ankommt.

Zum Ende des Lehrgangs stellten sich zwei Teilnehmende der Prüfung zum 5. Kyu, selbstverständlich vorher offiziell angemeldet. Peter Schneider war der Prüfer, alle weiteren anwesenden Lizenzinhaber bewerteten die Prüfung ebenfalls – im Anschluss wurden die Bewertungen besprochen. Alle Prüfer waren sich einig, dass beide mit herausragender Leistung bestanden haben. Herzlichen Glückwunsch!

Corona- und krankheitsbedingt fiel der Jahresabschlusslehrgang in Bad Malente dieses Jahr etwas kleiner aus, dafür aber familiärer und intensiver mit bis zu 17 Teilnehmern. Am Samstag referierte Peter Schneider, 10. Dan Jiu-Jitsu, zu Abwehr gegen Kontaktangriffe: Revers, Umklammerung, Schwitzkasten und Nelson. Sonntag stand Lothar Glišovic, 2. Dan Ju-Jutsu, auf der Matte mit Selbstverteidigung aus der Praxis für die Praxis.

Peter integrierte am Samstag in das Aufwärmen wieder verschiedene Bewegungsformen, Atemi- und Abwehrtechniken, sowie Fallschule und Würfe, bevor es zu den eigentlichen Kombinationen aus den verschiedenen Kontaktangriffen ging. Aus seinem breiten Wissensschatz holte er verschiedene Befreiungsmöglichkeiten, die auch sehr effektiv auf der Straße wirken. Den Start machte Peter mit Reversgriffen – wichtig ist das unverzügliche Handeln, um den Möchtegern-Casanova und Tatschern Einhalt zu gebieten, so dass deren Aktionen im Keim erstickt werden. Je nachdem wie der Angreifer greift, und auf die eigenen Aktionen reagiert, muss natürlich weitergearbeitet werden. „Jede Technik hat auch ihre Schwachstellen oder ich habe geluscht, dann bleibt nicht ruhig stehen –geht in eine andere Technik“. So demonstrierte Peter verschiedene Varianten, die die Teilnehmer ausprobierten und übten. Dabei achtete er auf die korrekte Ausführung der Techniken und zeigt immer wieder, worauf es bei der jeweiligen Technik ankommt. Mit seinem Flensburger Charme begeisterte Peter die Teilnehmer, so dass die Zeit wie im Flug verging.
Sonntag heizte Lothar den Teilnehmer erstmal ein. Der ehemalige Kriminalbeamte berichtete, dass die Angriffe im Laufe der Zeit immer raffinierter, vielfältiger, gemeiner und vor allem brutaler geworden sind. Vieles lässt sich im Vorhinein verhindern durch Beobachtung der Umgebung (um gefährlichen Situation im Vorhinein aus dem Weg gehen), durch Körpersprache und Stimme. Wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, müssen die Techniken schnell, kurz und effektiv sein, um den Angriff zu beenden bzw. aus der Situation herauszukommen – weg zu laufen/zu flüchten – das ist das A und O in der Praxis. Um die Technik effektiv zu auszuführen, ist das Wissen wohin und womit geschlagen wird, wichtig. Anhand eines sehr anschaulichen Experiments wurde dies allen Teilnehmer sehr deutlich gezeigt. „Unser eigenes „Waffenarsenal“ tragen wir mit uns rum, allein mit der Hand gibt es die verschiedensten Möglichkeiten“. Die Teilnehmer konnten dann erstmal die ihre unterschiedlichen „Waffen“ locker partnerweise für sich durchgehen. Anschließend sind verschiedene Kombinationen an Pratzen geübt worden – mit Berücksichtigung unterschiedlicher Distanzen und in Hinblick auf Schnelligkeit und Kraft. Ein Angriff kommt nie völlig unerwartet, es gehen immer Handlungen (Pre-Attacks) voraus – verbale oder körperlich – bevor es zur Eskalation/Angriff kommt. Das Angriffsverhalten bei Männern und Frauen unterscheidet sich in der Regel, während Männer eher Schlagen, sind bei Frauen häufig Kontaktangriffe zu beobachten. Hier wurden verschiedene Variante geübt, u.a. auch mit Stimmeinsatz.

Prüferlizenz- und Verlängerungslehrgang Jiu-Jitsu 2022

Thema/Inhalte:
– Fehlererkennung beim Training eines Prüfungsprogramms – Bewertung von Prüfungsleistungen
– Lizenzverlängerung
Referent: Peter Schneider, 10. Dan Jiu-Jitsu, Referent Jiu-Jitsu im SHJJV e. V.

Zeit: Samstag, 29. Januar 2022, Anmeldung: Ab 12.30 Uhr, Lehrgang: 13.00 Uhr – 18.00 Uhr
Veranstalter: Schleswig-Holsteinischer Ju-Jutsu-Verband e.V.
Ausrichter: SVT Neumünster v. 1911 e. V.
Ort: Turnhalle der Pestalozzi-Schule, Am Kamp 1-3, 24536 Neumünster

Anmeldung: Schriftlich per E-Mail bis zum 20. Januar 2022 an Peter Schneider unter:

Ausschreibung
Prüferlizenz- und Verlängerungslehrgang Jiu-Jitsu 2022

Nach über 17 Monaten kamen am 24.09.2021 20 Jiu-Jitsukas nach Flensburg zu Peter Schneider, 10. Dan Jiu-Jitsu, zum Prüfungsvorbereitungslehrgang. Nach einer kurzen theoretischen Einführung zu Dos and Don’ts bei Prüfungen wurden die Grundtechniken bereits ins Aufwärmen eingearbeitet.

Unter anderem sprach er die fehlende Etikette an: Neben dem Angrüßen sollte auch auf einen sauberen, unbeschädigten und weißen Anzug geachtet werden oder die Prüfung so demonstriert werden, dass der Prüfer sie auch sehen kann. Vernachlässigt wird bei den Grundtechniken häufig die Fallschule und Bewegungsformen, diese lassen sich auch sehr abwechslungsreich in das Aufwärmtraining integrieren, wie demonstriert. Bei Würfen sollte auf die Grundprinzipien wie Gleichgewichtbrechen oder Unterlaufen des Schwerpunktes geachtet werden. In verschiedensten Kombinationen vermittelte Peter Würfe und die Kleinigkeiten für eine gute Technikausführung. Peter empfiehlt bei allen Techniken auch mit anderen Partnern zu trainieren, um die Funktionsfähigkeit der eigenen Technik zu überprüfen. Das richtige Angreifen bzw. die korrekte Ausführung von Faust- und Fußtechniken spielt eine entscheidende Rolle, auch als Uke, nicht nur für die Prüfung. Wenn die Angriffe nur „luschig“ ausgeführt werden, kann Tori gar keine ordentliche Abwehr demonstrieren. Die Waffenabwehr ist auch immer wieder ein Problemfall. „Waffen sollten so trainiert werden, als wenn eine richtige Waffe verwendet, wird“ empfiehlt Peter.

Peter Schneider zählt zu den wahren Großmeistern des Sports. Nicht nur die eigene Hingabe zum Jiu-Jitsu, sondern auch sein überragendes Engagement und sein Bestreben zur ständigen Weiterentwicklung zeichnen ihn, neben seinem vorbildlichen Charakter, aus. DJJV-Präsident Roland Köhler und DJJV-Vizepräsident Jugend Michael Korn hatten die ganze besondere Ehre Peter den 10. Dan Jiu-Jitsu zu überreichen.

Peter ist nach wie vor aktiv auf der Matte, ob als Referent auf Vereins-, Landes- und Bundeslehrgängen oder als Trainierender bei anderen Meistern ihres Faches. Dabei nimmt sich Peter kein Stück zurück und bringt so manchen jungen, athletischen Sportskameraden ins Schwitzen. Geboren wurde Peter Schneider 1947 in Maasbüll bei Flensburg (Schleswig-Holstein) und konnte 1968 durch Arbeitskollegen mit dem Jiu Jitsu Virus infiziert werden. Groß geworden ist er beim KFUM Flensburg. Er arbeitete hart an sich unter seinen Trainern, Erik Elbert (2. Kyu Jiu Jitsu) und Klaus Strunz (1. Dan Judo), im „Folterkeller“ der Idraetshalle. So legte er 1973 seine Prüfung zum 1. Dan eindrucksvoll ab. Weitere Graduierungen im Jiu-Jitsu und in anderen Kampfsportarten folgten. Bereits 1972 übernahm er erstmals als Übungsleiter eine kleine Gruppe im KFUM, die er noch heute aktiv führt. Im Laufe der Jahre begleitete er viele seiner Schüler zum Meistergrad, die wiederum eigene Vereine gründeten und so das Jiu-Jitsu weitergeben. Neben seiner Trainertätigkeit engagiert sich Peter Schneider ebenfalls auf Landes- und Bundesebene für das Jiu-Jitsu, so war er 1982 dabei als in Malente die Jiu-Jitsu Union Schleswig-Holstein e. V. (JJUSH) und die Deutsche Jiu-Jitsu Union e. V. (DJJU) gegründet wurde. Seither ist er ununterbrochen im Ehrenamt tätig, u.a. als Lehrwart der Jiu-Jitsu Union Schleswig-Holstein – er war verantwortlich für die Aus- und Fortbildung der Übungsleiter und Prüfer, Vorsitzender des Landesfachverbandes für Jiu-Jitsu in Schleswig-Holstein und gehörte zum Beirat des Landessportverbandes Schleswig-Holstein. Auf Grund seines Einsatzes und Engagement erhob ihn die Deutsche Jiu-Jitsu Union e.V 1991 in den Stand des Großmeisters mit der Verleihung des 6. Dan Jiu-Jitsu. 1997 folgte die Verleihung des 7. Dans. Um 2005 brachte Peter Schneider aktiv die Kooperationsgespräche und – verhandlungen zwischen der JJUSH und dem Schleswig-Holsteinischen Ju-Jutsu-Verband e.V. (SHJJV) voran, und war damit, trotz energischer Widerstände, maßgeblich an der späteren Fusion der Fachverbände Jiu-Jitsu und Ju-Jutsu beteiligt. 2005 wurde ihm die Ehre zu teil, als erster Jiu-Jitsuka den 8: Dan durch den Deutschen-Ju-Jutsu-Verband e.V. (DJJV) zu erhalten. Aufgrund seiner überdurchschnittlichen Leistungen und sein Engagement um das Jiu-Jitsu verlieh ihm der DJJV im August 2013 den 9. Dan Jiu-Jitsu. Er gehört damit, zusammen mit Franz-Josef Gresch und Heinz Lamadé, zu den drei höchsten Danträgern in Deutschland und zum höchstgraduierten Jiu-Jitsuka.

Wir gratulieren von ganzem Herzen zu dieser wohlverdienten Ehrung!