Am 21. Mai 2022 hatte der Jiu-Jitsu Referent des SHJJV Peter Schneider (10. Dan) in die Idreatshalle Flensburg zum Prüfungsvorbereitungslehrgang eingeladen. Die Teilnehmer aus Itzehoe, Bad Oldesloe, St. Michaelisdonn, Neumünster, Schleswig und Flensburg schwitzten, trotz ständig laufender Klimaanlage, fünf Stunden bei intensivem Training.
Peter begann mit einer kurzen Einführung über Ablauf und Etikette bei Prüfungen. Das Aufwärmtraining beinhaltete Grundtechniken und fand, um realitätsnah zu trainieren, im T-Shirt statt. Danach ging es nahtlos mit ständig wechselnden Partnern in Wurf-, Transport- und Festlegetechniken über. Die Waffenabwehr (Stock und Messer) wurden mit Schaumstoffattrappen trainiert. Augenmerk war auf die schnelle Reaktion der Teilnehmer gerichtet. Treffer waren Dank der Schaumstoffattrappen nicht schmerzhaft.
Der Lehrgang war zwar schweißtreibend, hat aber allen Teilnehmern gut gefallen.
Ju-Jutsu ist mehr als eine Aneinanderreihung von Techniken. Zwar lernen Anfänger zunächst eine Vielzahl von Techniken, aber spätestens auf dem Weg zum Dan sollte jeder anfangen sich zu fragen, wie Techniken wirklich funktionieren und sich die Prinzipien dahinter erarbeiten. Dazu gehört, dass Schüler Fragen stellen – warum funktioniert etwas? Warum eignet sich ein einer bestimmten Situation eine Ausführungsform besser als eine andere? Dass Schüler das tun, führt zur Weiterentwicklung der Trainer, denn die Trainer müssen gute Antworten auf die Fragen der Schüler haben – deshalb kann jedem Danträger für seine eigene Weiterentwicklung nur empfohlen werden, auch als Trainer auf der Matte zu stehen.
Während in den Kyugraden noch das Techniken nachmachen überwiegt (was auch ok ist), müssen Danträger das Verständnis für die Wirkungsweise der Techniken zeigen. Mit jedem Dangrad sollte das deutlicher zu sehen sein.
Für Atemitechniken beruht das Wirkprinzip auf maximaler Impulsübertragung. Deshalb müssen Atemitechniken im Moment des Auftreffens sehr dynamisch ausgeführt werden. Wurf und Hebeltechniken verlaufen hingegen so, dass sie im Ansatz schnell genug sein müssen, um den Gegner keine Chance zur Vermeidung der Technik zu geben, aber danach die Geschwindigkeit tendenziell eher nachlässt, um die maximale Kontrolle über die Technikausführung zu erreichen. Zusammenspiel der verschiedenen Techniken wie z.B. in Kombinationen oder Komplexaufgaben entsteht so ein deutlich erkennbarer Rhythmus mit maximal schneller, aber auch langsamer ausgeführten Teilen – das sollten die Prüflinge klar demonstrieren können.
Ein wesentliches Prinzip der Hebeltechniken besteht darin, dass der Verteidiger während der gesamten Anwendung die Kontrolle über den Gegner behält. Ein einmal gestörtes Gleichgewicht, ein einmal manipulierter Gegner soll sich nicht wieder stabilisieren können. Um das zu erreichen, muss der Verteidiger seine Position, Ausrichtung und Höhe im Verhältnis zum Gegner sowie die Zug- und Druckrichtungen gezielt einsetzen. Bei den Eindrehwürfen gibt es unterschiedliche Wirkprinzipien. Bei Hüftwürfen wird mit der Hüfte ausgehoben, weshalb ein starker Kontakt an der Hüfte wichtig ist, aber je nach Ausführungsform kein sehr tiefes Unterlaufen des Körperschwerpunkts. Bei Schulterwürfen dient ein starker Zug dazu, den Gegner in Kontakt mit dem eigenen Schulterblatt zu bringen. Durch das sehr tiefe Unterlaufen des Körperschwerpunkts wird der Gegner dann nach vorne zu Fall gebracht, ohne dass die Hüfte aushebt. Beim Körperwurf kann ganz ohne Körperkontakt geworfen werden. Während die Zughand gerade nach vorne zieht, drückt die zweite Hand an der Achsel oder am Oberarm nach oben, so dass der zu Werfende um seine Längsachse rotiert.
Die jeweils spezifische Wirkungsweise hat Einfluss auf die Verteidigung gegen Waffen. Kettenschläge wirken wie Atemitechniken durch den von ihnen übertragenen Impuls. Sie schwingen nach bis hin zu einem Peitscheneffekt. Dadurch ist ein hartes Abstoppen der Angriffe nicht sinnvoll, andererseits muss der Angreifer auch eine weitere und langsamere Ausholbewegung durchführen.
Stockschläge und –stiche erzielen ihre Wirkung ebenfalls durch die Impulsübertragung und müssen deshalb auch schnellkräftig ausgeführt werden, um eine hohe Wirkung zu erreichen. Der Stock wird deshalb auch in einer Ausholbewegung beschleunigt. Ein direktes Abstoppen nach geeigneter geradliniger Distanzverringerung ist sinnvoller als eine kreisförmige Ausweichbewegung, weil der Stock in der Regel schneller sein wird, als eine Schrittdrehung durchgeführt werden kann. Bei Stockstichen sollte auf der Waffe gefegt werden, weil beim Fegen auf der Hand die Stockspitze in den meisten Fällen das Ziel schon getroffen hätte, wenn die gleichzeitige Ausweichbewegung nicht schnell genug ist.
Beim Messer entsteht der Schaden durch die das scheidende Eindringen in das Gewebe des Opfers. Bei scharfen Waffen ist dafür kein sehr hoher Impuls notwendig. Dadurch sind die Ausholbewegungen deutlich kleiner als beim Stock. Die Distanzüberbrückung in der Abwehr sollte dementsprechend auf der kürzesten Linie unter Veränderung des Winkels (diagonaler Schritt) erfolgen. Auch nach einem Block oder Fegen bewegt sich ein Messer weiter oder wird zurückgezogen – der Waffenarm muss deshalb sehr früh fixiert oder so geleitet werden, dass aus einem Block auf Schulterhöhe keine Rampe für einen Schnitt zum Bauch wird, oder umgekehrt aus einem Block auf Bauchhöhe keine Leitplanke für den Schnitt zum Hals. Blöcke im unteren Bereich sollten tatsächlich Blöcke nach unten und keine tiefen Unterarmblöcke nach außen sein, weil sie sonst vom Messer leicht unterlaufen werden. Für den Kontakt zum Waffenarm sollte der eigene Arm so gedreht werden, dass ein möglicher Schnitt beim Zurückziehen der Waffe über einen knöchernen Bereich erfolgt statt über den Bereich der Pulsader.
Text: Jens Dykow / Bild: Reiner Christ
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https://www.shjjv.de/wp-content/uploads/2022/05/SHJJV_Foto_PruefVor-Ju_4-1.jpg10801080Arne Metzgerhttps://shjjv.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-mit-SH_Farben.pngArne Metzger2022-05-07 12:18:002022-05-07 12:25:07Prüfungsvorbereitungslehrgang – Von Techniken zu Prinzipien
Veranstalter: Schleswig-Holsteinischer Ju-Jutsu Verband e. V. Ausrichter: wird gesucht, Bewerbungen bitte an pruefungsreferent@shjjv.de Ort: wird noch bekannt gegeben
Zeit: Samstag, 18. Juni 2022, Einlass ab 9:15 Uhr, Prüfungsbeginn: 10:00 Uhr
Prüfungen: Ju-Jutsu: auf 2. Kyu und höher Jiu-Jitsu: auf 2. Kyu und höher
Leitung: Prüfungsreferent SHJJV, Referent Jiu-Jitsu SHJJV Prüfer: werden am Tage der Prüfung bekannt gegeben
Anmeldung: verbindlich bis zum 30.4.2022 Ju-Jutsu: vereinsweise auf beigefügter Liste an Jens Dykow, Auf der Höhe 1, 23558 Lübeck, pruefungsreferent@shjjv.de Jiu-Jitsu: mit beigefügtem Graduie-rungsantrag an Peter Schneider, Am Ochsenmarkt 7, 24937 Flensburg, jiu-referent@shjjv.de
https://shjjv.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-mit-SH_Farben.png00Arne Metzgerhttps://shjjv.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-mit-SH_Farben.pngArne Metzger2022-01-25 17:09:342022-02-03 08:32:40Kyu- und Dan-Landesprüfung Ju-Jutsu und Jiu-Jitsu
Thema: Prüfungsvorbereitungslehrgang Inhalt: Schwerpunkte aus dem Prüfungsprogramm Ju-Jutsu 2. Kyu bis 5. Dan Referent: Jens Dykow, 6. Dan Ju-Jutsu
Zeit: Samstag, 30. April 2022, 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr Veranstalter: Schleswig-Holsteinischer Ju-Jutsu Verband e.V. Ausrichter: TuS Lübeck von 1893 e.V. Ort: Sporthalle in der Adolf-Ehrtmann-Straße, 23566 Lübeck Leitung: Torsten Neubauer
Anmeldung: Namentlich erforderlich per E-Mail bis zum 23.4.2022 an jujutsu@tus-luebeck.de unter Angabe einer E-Mailadresse, über die kurzfristig vor dem Lehrgang die zu der Zeit geltenden Pandemie- und Hygienevorschriften mitgeteilt werden können. Die mitgeteilte E-Mailadresse wird nach dem Lehrgang gelöscht und nicht zu anderen Zwecken verwendet oder weitergegeben.
Am 11.12.2021 konnten nach langer Zeit wieder Prüfungen auf Landesebene durchgeführt werden.
Unter strikter Einhaltung des Hygienekonzeptes traten insgesamt 12 Teilnehmende ihre Ju-Jutsu Prüfung an. In zwei Prüfungsgruppen wurden 8 Prüfungen zum 1. Kyu abgenommen in den Prüfungskommissionen Mirja Straßburger/Stefan Jacobs sowie Jens Dykow, Christian Birmele. Im Anschluss wurden Dan Prüfungen zum 2. bzw. 3. Dan abgenommen unter den Augen von Mirja Straßburger, Stefan Jacobs und Jens Dykow.
Alle Prüflinge haben erfolgreich bestanden – Herzlichen Glückwunsch zu den neuen Graduierungen!
Corona hat unseren Sport stark beeinträchtigt, wir mussten den Sportbetrieb einstellen und lange warten, bis wir wieder richtig anfangen durften. Umso glücklicher und auch stolz sind wir auf unsere Kindergruppe, die sich nicht hat entmutigen lassen, uns und dem SVT Neumünster die Treue zu halten. Die Kindergruppe ist sogar noch weiter gewachsen.
2021 konnten wir wieder richtig in das Training einsteigen und haben die Zeit intensiv genutzt, um uns auf die Prüfung vorzubereiten. Auch die „Neuen“ haben fleißig trainiert, so dass sie mit den „alten Hasen“ zusammen ihre Prüfung am 08.12.2021 ablegen konnten. Somit traten insgesamt 17 Prüflinge zur Kinderprüfung an. Die Prüfer Gerrit Lukowski (2.Dan Jiu-Jitsu) und Christian Groffmann (4. Dan Jiu-Jitsu) waren mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden und begeistert. Alle Prüflinge konnten glücklich und mit vollem Stolz ihre Urkunde entgegennehmen.
Bei den Erwachsenen wurde auch geprüft. Seit Wochen hatte die Erwachsenengruppe immer Besuch von Volker Gliewe aus dem Polizeisportverein Hamburg bekommen. Volker konnte mit einer guten Leistung sein Prüfungsziel erreichen. Wir gratulieren an dieser Stelle zum 3. Kyu im Jiu-Jitsu.
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https://www.shjjv.de/wp-content/uploads/2021/12/20211208_201506.jpg12941296Arne Metzgerhttps://shjjv.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-mit-SH_Farben.pngArne Metzger2021-12-13 08:13:462025-09-13 09:40:08Jiu-Jitsu Prüfung 2021 im SVT Neumünster
Nach über 17 Monaten kamen am 24.09.2021 20 Jiu-Jitsukas nach Flensburg zu Peter Schneider, 10. Dan Jiu-Jitsu, zum Prüfungsvorbereitungslehrgang. Nach einer kurzen theoretischen Einführung zu Dos and Don’ts bei Prüfungen wurden die Grundtechniken bereits ins Aufwärmen eingearbeitet.
Unter anderem sprach er die fehlende Etikette an: Neben dem Angrüßen sollte auch auf einen sauberen, unbeschädigten und weißen Anzug geachtet werden oder die Prüfung so demonstriert werden, dass der Prüfer sie auch sehen kann. Vernachlässigt wird bei den Grundtechniken häufig die Fallschule und Bewegungsformen, diese lassen sich auch sehr abwechslungsreich in das Aufwärmtraining integrieren, wie demonstriert. Bei Würfen sollte auf die Grundprinzipien wie Gleichgewichtbrechen oder Unterlaufen des Schwerpunktes geachtet werden. In verschiedensten Kombinationen vermittelte Peter Würfe und die Kleinigkeiten für eine gute Technikausführung. Peter empfiehlt bei allen Techniken auch mit anderen Partnern zu trainieren, um die Funktionsfähigkeit der eigenen Technik zu überprüfen. Das richtige Angreifen bzw. die korrekte Ausführung von Faust- und Fußtechniken spielt eine entscheidende Rolle, auch als Uke, nicht nur für die Prüfung. Wenn die Angriffe nur „luschig“ ausgeführt werden, kann Tori gar keine ordentliche Abwehr demonstrieren. Die Waffenabwehr ist auch immer wieder ein Problemfall. „Waffen sollten so trainiert werden, als wenn eine richtige Waffe verwendet, wird“ empfiehlt Peter.
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