Bei den Deutschen Einzelmeisterschaften im Ju-Jutsu, die am vergangenen Wochenende im hessischen Maintal ausgetragen wurden, konnte sich Zoe Kräenbring im Fighting der Frauen bis 52 kg durchsetzen und wurde Deutsche Meisterin. Die 20-jährige Kämpferin vom Norderstedter Verein Kodokan e.V. setzte sich ohne Niederlage gegen ihre vier Kontrahentinnen durch und verwies Charlotte Kummer (DJK Roland Stolberg 1960) und Christina Ritz (JV Siegerland) auf die Plätze 2 und 3. „Ich bin erst in diesem Jahr wieder intensiv in das Wettkampftraining eingestiegen und habe damit überhaupt nicht gerechnet“, freut sich die ehemalige Bundeskaderathletin über den Überraschungserfolg.

Ihr SHJJV-Kaderkollege Leon Wehowsky (ebenfalls Kodokan Norderstedt) wollte in Maintal seinen Deutschen Meistertitel im Ne-Waza der Männer bis 77 kg verteidigen, musste sich im Halbfinale jedoch dem erfahrenen BJJ-Großmeister Mourad Benabdallah (Fennec Sports Magdeburg) geschlagen geben. „Das war extrem knapp. Nach Ablauf der Kampfzeit stand es unentschieden mit 2:2 Vorteilen, sodass die Kampfrichter entscheiden mussten. Das Urteil hätte genauso gut andersherum ausfallen können“, berichtet Kodokans Ne-Waza-Coach Marco Göbel. Leon Wehowsky zog sich im Kampfgeschehen eine Verletzung am Fuß zu, sodass er den Kampf um Bronze nicht antreten konnte und das Turnier auf Platz 5 beendete. Sein nächstes Ziel ist der Start bei den Europameisterschaften Ende Mai in Israel. Der dritte Starter aus Norderstedt, Fabian Mußbach, kämpfte sich im Ne-Waza der Männer bis 69 kg bis ins Halbfinale und erreichte am Ende ebenfalls Platz 5.

Der SHJJV war vor Ort mit den Kampfrichtern Hagen Popko-Bäumler und Philipp Roth sowie dem Physiotherapeuten Christian Birmele als Teil des medizinischen Teams des DJJV vertreten.

Bereits am kommenden Wochenende steht ein weiteres Ju-Jutsu-Highlight an: Bei den Junioren-Europameisterschaften auf der griechischen Insel Kreta gehen gleich sieben Athletinnen und Athleten aus Schleswig-Holstein an den Start: Die U16-Weltmeisterin Jule Jacobs, die U18-Europameister Michelle Rockmann und Marcel Said sowie Nieke Südbrock, Constantin Lüth, Ben-Ole Pütz und Magnus Rockmann (alle Kodokan Norderstedt) kämpfen in der Arena der Inselhauptstadt Iraklio um die EM-Titel.

Text: Philipp Roth
Fotos: DJJV / Marco Göbel / Philipp Roth / DJJV

Für seine Verdienste um den SHJJV wurde Heiko Ott während der Mitgliederversammlung mit der Bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Heiko hat 2008 mit Ju-Jutsu begonnen, 2014 hat er die Prüfung zum 1. Dan abgelegt. In seinem Verein wird er für sein Hilfsbereitschaft geschätzt. Große Verdienste erwarb er sich beim Aufbau der neuen Vereinsanlage. Er ist Inhaber der Trainer-C-Lizenz Breitensport.
Seit November 2015 ist er Breitensportreferent des SHJJV. Dieses Amt gehört zu den Ämtern, bei denen man sich selbst nie in den Vordergrund stellen kann, aber sehr viel organisiert. Umso wichtiger ist es, jemanden wie Heiko in diesem Amt zu haben. Er zeichnet sich durch andauernde Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft aus. Er bietet unaufgefordert und über das übliche Maß hinaus an, Veranstaltungen und Referenten vor Ort zu unterstützen. Neben den zentralen Aufgaben des Breitensportreferenten übernimmt Heiko die jährliche Organisation und Durchführung zum Tag des Sports, die mit einer Reihe von Terminen, Absprachen mit dem Organisationskommitee und der Gewinnung von Mitwirkenden aus den Vereinen des SHJJV verbunden ist. Die Tatsache, dass er bereits jetzt derjenige ist, der dieses Amt am längsten innehat, zeigt wie gut er diesen Job macht.

Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für Dein Engagement!

Für ihren unermüdlichen Fleiß und außergewöhnliche Zuverlässigkeit wurde Imke Ott während der Mitgliederversammlung des SHJJV mit der Bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Imke betreibt seit 2010 betreibt Ju-Jutsu, 2016 hat sie die Prüfung zum 1. Dan abgelegt. In ihrem Verein unterstützte sie schon früh das Jugendtraining und ist mit ihrem Mann eine der wichtigsten Stützen im Verein. Sie ist Inhaberin der Trainer-C-Lizenz Breitensport sowie der Kursleiterlizenzen „Frauen-SV“ und „Nicht-mit-mir“ und bildet sich auch außerhalb der Matte beständig weiter. Anders als viele andere nutzt sie ihr Wissen auch in der Praxis und hat eine Reihe von Frauen-SV und Nicht-mit-mir Kursen durchgeführt. Seit 2019 ist sie Prüferin und wird regelmäßig auch von anderen Vereinen als Prüferin angefragt.
Seit 6 Jahren ist sie 2. Vorsitzende im SHJJV. Zusätzlich zu ihrer verlässlichen und hochwertigen Arbeit hat sie die Datenschutzverordnung des SHJJV fachkundig erarbeitet und ist seitdem auch die Datenschutzbeauftragte des SHJJV. Ihre Datenschutzordnung war eine der ersten der Landesverbände im DJJV und diente teilweise als Vorbild bei der Erstellung deren Ordnungen. Sie kümmert sich unter anderem auch um die Überarbeitung der Satzung und zahlreicher Ordnungen. Ihre vorgelegten Ergebnisse sind fast immer ohne Korrekturen sofort beschlussreif. Eine qualitativ so hochwertige Arbeit ist alles andere als selbstverständlich. Bei der Erstellung der neuen Webseite (2020/2021) hat sie die Koordination und die inhaltliche Hauptarbeit geleistet.

Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für Dein Engagement!

Im Jahr 2020 fanden aufgrund der Coronapandemie ab März nur sehr wenige Veranstaltungen statt, sodass sich der Vorstand dazu entschlossen hatte, die erlangten Punkt in das Jahr 2021 zu übertragen. Auch 2021 gab es ab August wieder nur einen eingeschränkten Lehrgangsbetrieb. Dennoch soll das Engagement der Vereine für unseren Sport honoriert werden. Für den Breitensportpreis 2020/2021 wurden dabei nicht nur die Präsenzveranstaltungen berücksichtigt, sondern auch die öffentlich ausgeschriebenen Online-Trainingseinheiten der Vereine für die Vereine im SHJJV.
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 13.03.2022 wurde endlich wieder ein Breitensportpreis verliehen. Die Auszählung der Punkte für die Sportjahre 2020 und 2021 ergaben folgende Platzierungen, wobei es ein knappes Ergebnis war. Denn die beiden Vereine auf dem ersten und dem zweiten Platz erreichten 90 Punkte. Bei gleicher Punktezahl erhält dann der Verein mit der niedrigeren Mitgliederzahl die bessere Platzierung:

  1. Platz – TSV Neustadt e.V.
  2. Platz – Kodokan e.V. Norderstedt
  3. Platz – Kampfsportgemeinschaft Arashi e.V.
  4. Platz – SV Grün-Weiß Todenbüttel e.V.
  5. Platz – Lübecker Judo-Club e.V.
    Der Vorstand, die Mitglieder und die Sportler des Schleswig-Holsteinischen Ju-Jutsu-Verbandes e.V. danken für den engagierten Einsatz für das Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu und BJJ in Schleswig-Holstein.

Am 12.03.2022 fand ein lehrreicher Landeslehrgang beim KSG Arashi statt. 5. Dan und KSG Arashi Urgestein Peter Schillinsky führte die Teilnehmer in 4 Blöcken in verschiedene Teilbereiche des Ju-Jutsus ein und vermittelte dort seine über viele Jahre angesammelte Expertise. Gleich im ersten Block flossen die Schweißtropfen. Peter zeigte hier verschiedenen Drills mit Handpratzen, die gleichwohl die Koordination, wie auch die körperliche Fitness trainierten. Der zweite Block brachte die grauen Zellen richtig zum Glühen. Hier vermittelte Peter die erstaunliche Möglichkeit die Prüfungsprogramme für den 3.Kyu wie auch den 1.Kyu anhand eines Technikflows durchzuführen. Somit kann eine hohe Wiederholungsrate realisieren werden. Nun folgten im dritten Block Stock- und Messerabwehren, wobei das Augenmerk auf realistischere Angriffe gelegt wurde. Zu guter Letzt wurde das Thema SV vertieft. Besonders der Eigenschutz und die Kontrolle des Gegners, wie auch die eigene Positionierung waren Peter wichtig.
Der KSG Arashi bedankt sich an dieser Stelle für die rege Teilnahme und freut sich auf die nächsten Lehrgänge!

Wort/Fotos: Presswart Kevin Carstens


Am Samstag fanden sich knapp 30 Teilnehmende in Eckernförde ein zum Lehrgang mit Wilfried Hoffmann 5. Dan Jiu-Jitsu. Thema war die Abwehr von Schlagangriffen mit sinnvollem Verhalten und Überbrücken der Distanz. Nach einem kurzen und knackigen Aufwärmen folgten verschiedenen Schlagkombinationen an Pratzen und anschließenden lockeres Sparring. Mit wechselnden Partnern und Faustschützern setzten sich die Teilnehmenden im Leichtkontakt und Fausttechniken auseinander, folgend gab es noch verschiedene Bewegungsaufgaben u.a. möglichst schnell an den Partner heranzukommen. Danach ging Wilfried über zu Kombinationen mit anschließenden kurzen und knackigen Techniken. Den Angriff, Schlag oder Stoß, kann je nach Haltung der eigenen Hände gesteuert werden – sind die Hände weiter auseinander, sieht der Angreifer die Lücke und greift eher mit einem Fausstoß an. Sind die Hände eher zusammen, wird die Angriff mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Schlag werden. Darauf aufbauen begann Wilfried mit der Abwehr von Schlägen. Bei den möglichen Abwehren demonstrierte er Kombinationen mit verschiedenen Hebel, Würfe oder Würgetechniken, so dass für jeden Teilnehmenden etwas dabei war.

Samstag, 29.01., kamen knapp 30 Teilnehmende zum Prüferlizenzlehrgang nach Neumünster, darunter 14 zur Verlängerung ihrer Prüferlizenz. Neben den theoretischen und praktischen Teilen gab es auch eine offiziell angemeldete Prüfung.

Peter Schneider, 10. Dan Jiu-Jitsu, startete den Lehrgang mit einer kurzen theoretischen Wiederholung u.a. zu Voraussetzungen für die Prüferlizenz bzw. dessen Erhalt. Zudem gab es nochmal Hinweise zum Prüfungsablauf bzw. -abwicklung, so dass neben den Prüfern auch die Teilnehmenden für ihre künftigen Prüfungen einiges mitnehmen konnten. Beim Aufwärmen integrierte er wieder verschiedene Bewegungsformen, Atemi- und Abwehrtechniken, sowie Fallschule und Würfe, bevor es zu den eigentlichen Kombinationen kam. Anschließend legte Peter den Fokus vor allem Grundtechniken und Kontaktabwehren, da hier zunehmend „luschig“ gearbeitet wird. Kritisch wird es dann im Ernstfall, wenn es angewendet werden soll – durch das falsche Einüben funktioniert es dann eben nicht. Den Genickdrehhebel, Tate Hishigi, nahm sich Peter als Beispiel – demonstrierte die Anwendung des Hebels aus verschiedenen Angriffen, bevor die Teilnehmenden übten. Dabei achtete er auf die korrekte Ausführung der Techniken und zeigt immer wieder, worauf es bei der jeweiligen Technik ankommt.

Zum Ende des Lehrgangs stellten sich zwei Teilnehmende der Prüfung zum 5. Kyu, selbstverständlich vorher offiziell angemeldet. Peter Schneider war der Prüfer, alle weiteren anwesenden Lizenzinhaber bewerteten die Prüfung ebenfalls – im Anschluss wurden die Bewertungen besprochen. Alle Prüfer waren sich einig, dass beide mit herausragender Leistung bestanden haben. Herzlichen Glückwunsch!

Am 11.12.2021 konnten nach langer Zeit wieder Prüfungen auf Landesebene durchgeführt werden.

Unter strikter Einhaltung des Hygienekonzeptes traten insgesamt 12 Teilnehmende ihre Ju-Jutsu Prüfung an. In zwei Prüfungsgruppen wurden 8 Prüfungen zum 1. Kyu abgenommen in den Prüfungskommissionen Mirja Straßburger/Stefan Jacobs sowie Jens Dykow, Christian Birmele. Im Anschluss wurden Dan Prüfungen zum 2. bzw. 3. Dan abgenommen unter den Augen von Mirja Straßburger, Stefan Jacobs und Jens Dykow.

Alle Prüflinge haben erfolgreich bestanden – Herzlichen Glückwunsch zu den neuen Graduierungen!

Aktuell findet sich ein Bericht zu unserer erfolgreichen zweifachen Weltmeisterin Jule Jacobs auf der Seite des NDR 1 Welle Nord | Schleswig-Holstein Magazin:
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Ju-Jutsu-Weltmeisterin-mit-14-Jahren,weltmeisterin100.html

Corona- und krankheitsbedingt fiel der Jahresabschlusslehrgang in Bad Malente dieses Jahr etwas kleiner aus, dafür aber familiärer und intensiver mit bis zu 17 Teilnehmern. Am Samstag referierte Peter Schneider, 10. Dan Jiu-Jitsu, zu Abwehr gegen Kontaktangriffe: Revers, Umklammerung, Schwitzkasten und Nelson. Sonntag stand Lothar Glišovic, 2. Dan Ju-Jutsu, auf der Matte mit Selbstverteidigung aus der Praxis für die Praxis.

Peter integrierte am Samstag in das Aufwärmen wieder verschiedene Bewegungsformen, Atemi- und Abwehrtechniken, sowie Fallschule und Würfe, bevor es zu den eigentlichen Kombinationen aus den verschiedenen Kontaktangriffen ging. Aus seinem breiten Wissensschatz holte er verschiedene Befreiungsmöglichkeiten, die auch sehr effektiv auf der Straße wirken. Den Start machte Peter mit Reversgriffen – wichtig ist das unverzügliche Handeln, um den Möchtegern-Casanova und Tatschern Einhalt zu gebieten, so dass deren Aktionen im Keim erstickt werden. Je nachdem wie der Angreifer greift, und auf die eigenen Aktionen reagiert, muss natürlich weitergearbeitet werden. „Jede Technik hat auch ihre Schwachstellen oder ich habe geluscht, dann bleibt nicht ruhig stehen –geht in eine andere Technik“. So demonstrierte Peter verschiedene Varianten, die die Teilnehmer ausprobierten und übten. Dabei achtete er auf die korrekte Ausführung der Techniken und zeigt immer wieder, worauf es bei der jeweiligen Technik ankommt. Mit seinem Flensburger Charme begeisterte Peter die Teilnehmer, so dass die Zeit wie im Flug verging.
Sonntag heizte Lothar den Teilnehmer erstmal ein. Der ehemalige Kriminalbeamte berichtete, dass die Angriffe im Laufe der Zeit immer raffinierter, vielfältiger, gemeiner und vor allem brutaler geworden sind. Vieles lässt sich im Vorhinein verhindern durch Beobachtung der Umgebung (um gefährlichen Situation im Vorhinein aus dem Weg gehen), durch Körpersprache und Stimme. Wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, müssen die Techniken schnell, kurz und effektiv sein, um den Angriff zu beenden bzw. aus der Situation herauszukommen – weg zu laufen/zu flüchten – das ist das A und O in der Praxis. Um die Technik effektiv zu auszuführen, ist das Wissen wohin und womit geschlagen wird, wichtig. Anhand eines sehr anschaulichen Experiments wurde dies allen Teilnehmer sehr deutlich gezeigt. „Unser eigenes „Waffenarsenal“ tragen wir mit uns rum, allein mit der Hand gibt es die verschiedensten Möglichkeiten“. Die Teilnehmer konnten dann erstmal die ihre unterschiedlichen „Waffen“ locker partnerweise für sich durchgehen. Anschließend sind verschiedene Kombinationen an Pratzen geübt worden – mit Berücksichtigung unterschiedlicher Distanzen und in Hinblick auf Schnelligkeit und Kraft. Ein Angriff kommt nie völlig unerwartet, es gehen immer Handlungen (Pre-Attacks) voraus – verbale oder körperlich – bevor es zur Eskalation/Angriff kommt. Das Angriffsverhalten bei Männern und Frauen unterscheidet sich in der Regel, während Männer eher Schlagen, sind bei Frauen häufig Kontaktangriffe zu beobachten. Hier wurden verschiedene Variante geübt, u.a. auch mit Stimmeinsatz.